Präventiver und rehabilitativer Nutzen des Kettlebell Trainings im Personal Training
Der präventive und rehabilitative Nutzen des Training mit der Kugelhantel wurde bisher ebenfalls nur durch eine sehr kleine Anzahl von Studien für sehr spezifische Fälle untersucht. Hierbei nimmt der Kettlebell Swing eine besondere Stellung ein. Er wurde am häufigsten untersucht.
Der Kettlebell Swing als essentielle Übung im Personal Training
Die gezielte Aktivierung der Gesäßmuskulatur und Hamstrings lässt ihn in therapeutischen und präventiven Maßnahmen zu einer essentiellen Übung werden (Kreuzfeld-Zebis, 2012; Brumitt, 2010). Trotz der geringen Anzahl an Fällen von Gewebeirritationen, spricht die Mehrzahl von einer Verbesserung der Rückenschmerzindikation (McGill und Marshall, 2012). Durch häufiges Sitzen inaktive Hüft- und Gesäßmuskeln, können durch den Swing wieder zu stärkerer Aktivität angeregt werden und damit ein muskuläres Gleichgewicht herstellen helfen. Was die Prävention von Knieverletzungen angeht, ist die erhöhte Hamstring Aktivierung des Swing und Romanien Deadlift (Kreuzfeld-Zebis, 2012) sicher ein beachtlicher Zugewinn für präventives Training, jedoch ist dies interessanter für die Zielgruppe der Leistungssportler, als für die große Gruppe der Personal Training Kunden, die nicht zusätzlich in Spielsportarten und generellen Risikosportarten aktiv sind. Auch wenn aus Sicht der Befragten die Schmerzprävention und Rehabilitation hinter den optischen Auswirkungen des Trainings zurücksteht, hat aus Sicht großer Gesundheitsstudien die Schmerzprävention einen höheren Stellenwert im Training verdient.
Rückenschmerzen gelten als Volkskrankheit. Durch eine Erhebung im Jahr 2005 konnte gezeigt werden, dass in Deutschland bis zu 60 Prozent der Männer und bis zu 68 Prozent der Frauen mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen leiden. Somit betrug die administrative Prävalenz, von Rückenschmerzen im Jahr 2008, circa 37 Prozent (Marschall et al., 2012). Aus diesen Daten geht eine hohe Wahrscheinlichkeit auch für noch nicht betroffene Personen, an Rückschmerzen zu leiden hervor und sollte den Trainer dazu veranlassen durch geeignete Trainingsmethoden, wie z.B. Kettlebell Training dem vorzubeugen. Grundsätzlich sollte ein Training so gestaltet werden, dass möglichst viele Aspekte der Prävention miteinander verbunden werden, um ein lebenslanges Sporttreiben zu fördern.
Zusammenfassend handelt es sich bei den präventiven und rehabilitativen Aspekten des Trainings mit der Kettlebell um jeweils sehr spezifische Einsatzbereiche. Die Entscheidung in welchen Fällen welche Übungen sinnvoll sind, liegt letztendlich im Aufgabenbereich des Trainers. Der sehr gut erforschte Kettlebell Swing kann aus dieser Betrachtung heraus für jede Zielgruppe empfohlen werden, außer es treten die von McGill und Marshall (2012) beschriebenen Gewebeirritationen mit einhergehenden Schmerzen auf.
Die in diesem Auszug aus meiner Diplomarbeit beschriebenen Fakten, fließen natürlich in meine Arbeit als Personal Trainer in Berlin ein.
von: Andreas Heumann – Personal Trainer Berlin